Rüttelbrett
Der französische Champagner-Winzer nennt das Rüttelbrett kurz pupitre für Pult, im Deutschen deshalb auch Rüttelpult genannt.

Champagnerflaschen werden kopfüber in Rüttelpulte eingehängt, stabile Holzkonstruktionen, die robust und massiv sein müssen, um die schwere und kostbare Last zu tragen.
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Früher war ein solches Rüttelpult einmal ein Werkzeug, das bei der Herstellung von Champagner eine wichtige Rolle spielte. Heute stirbt diese traditionelle Art der Herstellung des Edel-Schaumweines allerdings aus. Die Funktion der Rüttelpulte wird zunehmend durch Maschinen simuliert und ersetzt. Das Rüttelpult gewinnt hingegen an Bedeutung als edles und authentisches Wohnmöbel und in seiner Verwendung als Weinregal.
Stabile Konstruktion aus Eichenholz
Das Rüttelpult ist ein Aufsteller und besteht aus zwei massiven Holzbrettern, die an den oberen Kanten durch Scharniere verbunden sind. Dadurch kann das Pult in Dreiecksform aufgestellt werden. Jede der beiden identischen Seiten weist folgende äußere Merkmale auf: Sie ist 150 cm hoch, 75cm breit und das massive Eichenholz ist beinahe 6 cm dick. Jeweils in der Regel 60 konisch geformte eingefräste Löcher sind das Markenzeichen des Rüttelpults. Trotzdem wiegt jede Seite dieses Rüttelbretts ca. 25 kg. Ein komplettes Pult bringt also beinahe 50 kg an Eigengewicht auf die Waage.

Im Champagnerkeller werden die Flaschen vom Rüttler, dem Remueurs, regelmäßig gerüttelt, damit sich der gesamte Hefeanteil während des Gärungsprozesses im Flaschenhals absetzt.
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Werkzeug zur Herstellung von Champagner
Die stabile Holzkonstruktion muss insofern robust und massiv sein, da sie schwere und kostbare Last zu tragen hat. In jedes der Löcher wird eine Flasche frischen Champagners kopfüber eingehangen. Während der dreiwöchigen Gärungsphase ist es wichtig, dass der Champagner in dieser Stellung regelmäßig vom Rüttler – dem Remueurs – gerüttelt wird. Hierdurch setzt sich der gesamte Hefeanteil des Mosts im Flaschenhals ab. Anschließend wird der Kronkorken der Flasche entfernt und der Hefepfropf entnommen. Diesen Vorgang nennt man Dègorgieren. Erst nach der Zugabe einer individuellen markeneigenen Mixtur, der Dosage, wird die Flasche endgültig verkorkt. Die Dosage gleicht den Verlust aus, der durch die Entfernung der Hefe entsteht. Ihre Zusammensetzung wird stets geheim gehalten und prägt den Geschmack der einzelnen Marke.
Mönch erfand die mèthode champenoise
Dieses traditionelle Herstellungsverfahren für Champagner – die mèthode champenoise – geht bis auf den Beginn des 18. Jahrhunderts zurück. Zu dessen Ende entwickelte der französische Mönch Dom Perignon dieses Verfahren im Zusammenhang mit seinen Versuchen, dem französischen Weißwein trotz der widrigen Wetterverhältnisse in der Champagne eine Besonderheit zu verleihen. Welchen Erfolg er dabei hatte, konnte sich Dom Perignon zu Lebzeiten kaum ausmalen.
Rüttelbretter eignen sich aufgrund der Form der Löcher auch ideal zum Lagern von Rotwein. Der Korken bleibt bespült und kann nicht austrocknen. Zunehmend hält das Rüttelbrett in den letzten Jahren Einzug in die Wohnzimmer. Gereinigt und ggf. lasiert oder lackiert stellt ein Rüttelbrett eine hochwertige und sehenswerte Alternative zum klassischen Weinregal dar. Besonders beliebt sind Rüttelbretter, die vom Hersteller mit einem Brandzeichen versehen wurden, das häufig auch Auskunft über das Alter des Regals gibt.
Auf www.riddlingracks.de finden Sie Rüttelpulte verschiedener Champagner-Kellereien, teils mit Original-Brandzeichen der Marke, für die sie in den Kellern der Champgner-Hersteller einst genutzt wurden. Diese authentischen Werkzeuge aus Eichenholz, die bei der klassischen Champagner-Herstellung teils auch heute noch zum Einsatz kommen, werden gerne als exklusive Möbel oder als Weinregale verwendet.